Gut, nun ist es eine Woche her, dass ich den Blog begonnen habe und es gibt erst heute den nächsten Eintrag. Das ist kein sonderlich euphorischer Start. Aber wie man sich vielleicht vorstellen kann, ist es nicht immer leicht, alte Geschichten aufzuwärmen. Besonders Geschichten, die mich verletzt haben und ein Teil von mir einfach zurücklassen will. Aber die beste Art und Weise, sie zurück zu lassen ist sicher, sie aufzuschreiben – zumindest glaube ich das nach ein paar Tagen der Überlegung, was ich da eigentlich angezündet habe und ob ich das Feuer wirklich entfachen will. Und ja, ich will!
Zuallererst möchte ich auf einen berechtigten Einwand einer mir sehr nahe stehenden Person eingehen: "Wie kannst du dich nur 'Hurensohn' nennen! Wie kann nur jemand mit einem Fünkchen Selbstwert das tun, unter so einem Namen auftreten. Was macht das nur schlimmes mit dir?"
Ja, das stimmt, auf der einen Seite. Mich hat es auch schockiert, als ich mir selbst diesen Namen gegeben habe, noch dazu, wo ich doch bis dato versucht habe, nicht in die Nähe dieses Schimpfwortes zu kommen, das in einigen Kulturen als das schlimmste Schimpfwort überhaupt gilt. Aber auf der anderen Seite versuche ich mich meiner Vergangenheit zu stellen und dazu gehört auch die Tatsache, dass ich der Sohn einer Frau bin, die die meiste Zeit ihres Erwerbslebens damit verbracht hat, Sex für Geld zu verkaufen. Außerdem ist der Name auch ein wenig reißerisch, damit der Blog auf den ersten Blick interessant wirkt, das gebe ich zu.
Was mir aber am wichtigsten in diesem Zusammenhang ist: Das ist der Umstand, dass natürlich jeder/jede schnell beim Lesen dieses Blogs realisiert: "Das ist im wahrsten Sinne ein HURENSOHN." Und jene, die ein Problem damit haben und mich in Form eines Kommentars als solchen beschimpfen wollen, denen kann ich vorweg schon sagen: nicht nötig, das habe ich schon selbst getan – SO WHAT?! Ja, ich bin das Produkt meiner Mutter und somit ein Hurensohn. Das wurde mir mitgegeben und sagt nichts über meine Qualität als Mensch aus. Weder in die eine, noch in die andere Richtung. Lies einfach weiter und mach dir dein eigenes Bild. Aber vergiss einmal deine Vorurteile.
Dies ist die außergewöhnliche Geschichte von jemandem, der seine Herkunft vertuschte und sein Leben an dem ausrichtete, was bei uns als richtig und erstrebenswert gilt. Der Versuch, aus Abnormität eine dem gängigen Lebensentwurf entsprechende Normalität hervorzubringen, erwies sich als gordischer Knoten. Dieser Blog markiert den Anfang dessen, nun zur eigenen Herkunft zu stehen, die jedem Menschen naturgemäß mitgegeben wird und für die niemand selbst zur Verantwortung gezogen werden kann.
Herr Gruber, ich mach' s kurz..... RESPEKT!
AntwortenLöschenHal
AntwortenLöschenIch bin der größte Hurensohn!
AntwortenLöschenWas wollen Sie mir damit sagen? Können Sie das bitte etwas ausführen? Danke.
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